Für viele Unternehmen sind Newsletter der kostengünstigste Weg Online-Marketing zu betreiben. Am falschen Ende hat man jedoch gespart, wenn Abonnenten die Mails ungelesen löschen, weil die Kampagne von Grund auf schlecht aufgesetzt ist. Einige Feinheiten scheinen einem so selbstverständlich zu sein, dass man sie gerne vergisst oder übersieht.
Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit und überprüfen Sie vor der nächsten Newsletter Aktion wo Verbesserungspotenzial lauert. Ein erfolgreicher Newsletter wird mit Vorfreude von seinen Abonnenten erwartet, erzeugt mehrfach Klicks auf Ihrer Website und wird sogar an Andere weitergeleitet oder empfohlen.
In der Betreffzeile – variieren, provozieren und animieren
Die Betreffzeile entscheidet im ersten Schritt ob Ihr Newsletter gelesen wird oder nicht. Deshalb ist es immer wieder eine Herausforderung und Experiment zugleich, alles anders und besser zu machen. Eine Betreffzeile die immer wieder das gleiche verspricht ist schließlich langweilig.
Provozieren Sie lieber oder überlegen Sie sich, wie Sie die Leser charmant animieren können die Nachricht zu öffnen. Da Menschen Herdentiere sind hat man das Phänomen “Social Proof” (dt. soziale Bewährtheit / sozialer Druck) erkannt. Hier kündigt man gezielt mit der Absicht an, dass noch mehr Leute auf den Zug aufgesprungen sind, zum Beispiel “800.000 Stimmen haben wir bereits, wo ist Ihre?”.
Oder man bringt Spannung in die Betreffszeile indem man eine Verknappung ankündigt, wie “Letzte Chance” und “Nur noch 2 Tage Zeit”. Auch Neugierde kann geweckt werden. “Wir haben eine Überraschung für Sie”, könnte ein Aufhänger sein.
Selbstbewusst Newsletter schreiben
Vergessen Sie nicht, dass der Text des Newsletters viel über Ihre Persönlichkeit aussagen kann. Somit wird der Newsletter zu Ihrer Visitkarte, zum Aushängeschild hinter dem Sie stehen und auf Anerkennung hoffen. Dementsprechend wird es umso wichtiger, dass die Ansprache der Zielgruppe stimmig ist und Auswahl der Inhalte richtig getroffen wird.
Höflichkeit und Respekt sind natürlich Grundvoraussetzung. Sie sollten sich aber auch über Ihren Schreibstil im klaren sein. Schreiben Sie neutral “Guten Tag liebe Pflanzenfreunde” oder doch konventionell “Sehr geehrte Leser”? Wichtig ist, dass die Ansprache zu Ihnen und Ihrem Business passt und so ankommt, wie die Leser es von Ihnen erwarten würden.
Auch die Schlussformel kann stark variieren. “Einen guten Start in die Woche!” oder “Mit sonnigen Grüßen trotz Schneesturm in Süddeutschland” oder “Vor’m Laptop grüßt Sie herzlich” muss der richtige Stil gefunden werden. Schreiben Sie ganz oben eine kurze Einleitung gefolgt von einem Inhaltsverzeichnis. Dieses fängt den Blick der Leser und verrät Ihnen welche Themen in diesem Newsletter auf Anhieb spannend klingen.
Content is King – Auch im Newsletter
Wichtiger als die Formatierung – ob HTML oder reiner Text – ist der Inhalt. Bieten Sie interessante Inhalte und beginnen Sie mit dem Wichtigsten. Gerade amateurhafte Newsletter haben in der Gestaltung ihren Scham und können Interesse wecken. Sicherlich ist Ihnen dennoch daran gelegen Ihr Corporate Identiy zu wahren und die Gestaltung genau so professionell umzusetzen wie Sie sonst auftreten.
Hochwertige Inhalte müssen übrigens nicht zwangsläufig lang sein. Gerade bei Newslettern liegt die Würze in der Kürze. Auch gelegentliche Wiederholungen sind in Ordnung, diese sollten aber nicht immer an der gleichen Stelle, bzw. in der gleichen Reihenfolge auftauchen. Copyright Verstöße dagegen sind tabu und passen meist sowieso nicht in den Kontext. Kaufen Sie in dem Fall lieber Ihre Texte bei einem Content-Anbieter.
Überprüfen Sie die Klickrate
Wenn Sie den Stil und Inhalt des Newsletter leicht variieren, können Sie sehen, was gut bei Ihren Lesern ankommt und was weniger. Über ein Newsletter-System können Sie feststellen, wie viele Emails tatsächlich geöffnet wurden. Da einige Mail Programme die Email sofort geöffnet anzeigen, auch wenn man nur zum Löschen die Betreffzeile anklickt, sind diese Zahlen jedoch nicht ganz so verlässlich. Besser ist, wenn Sie in dem Newletter die Themen nur kurz einleiten bzw. anteasen und den vollständigen Artikel verlinken.
Durch den Teaser wird Neugierde geweckt, die den Leser motiviert den restlichen Teile auf Ihrer Website weiter zu lesen. Dadurch können Sie dann über Ihre Web-Statistiken sehen, welche Inhalte von besonderem Interesse waren. Im Grunde erhalten Sie dann sogar die volle Identifikation anhand der Email Adresse, können über Cookies weitere Besuche verfolgen und sehen welche Inhalte für den Kunden von Interesse sind. Im Idealfall wird Ihr Vertrieb über die Webseiten Besuche der identifizierten Kunden informiert, indem eine Notiz im Kundenstream protokolliert wird.
Versandtermin – Der Newsletter nach der Mittagspause
Die Gefahr, dass Ihr Newletter ungelesen gelöscht wird, ist am höchsten, wenn Ihr Newsletter in der Nacht versendet wird und sich am Morgen neben zig anderen Mails in dem Postfach staut. Im B2B ist der beste Zeitpunkt zum Beispiel gegen 13 Uhr, wenn die Leute von ihrer Mittagspause zurück kommen und ohnehin kurz etwas Ablenkung gebrauchen können. Letztendlich ist der beste Versandzeitpunkt jedoch Branchenabhängig und man kann nur damit raten, auch mit diesem einige Experimente zu wagen.
Austragung ohne Komplikationen durch einen Abmeldelink
Ein professioneller Newsletter, der auch von der rechtlichen Seite in Ordnung ist, biete eine einfache und eindeutige Abmeldung über einen Link. Somit wissen Sie auch, wie viele Leser sich wirklich für das Thema interessieren und wie viele lediglich die Sendung unerwünscht empfangen und aufgrund der Einfachheit lieber löschen, als rechtliche Schritte einzuleiten. Zudem können Sie verhindern, dass Ihre Email als Spam deklariert wird und somit andere Empfänger den Newsletter automatisch in den Spam Ordern verschoben bekommen.
Fazit: Die Betreffzeile ist der Schlüssel zum Erfolg und die Inhalte und Aufmachung machen das Feintuning aus. Durch Experimente können Sie viele Verbesserungen ausfindig machen und Abwechslung in die Sache bringen. Ein gutes Newslettersystem ist nicht nur für die erfolgreiche Nachverfolgung notwendig, sondern auch aufgrund der rechtlichen Seite obligatorisch.
Welche positive oder negative Erfahrungen haben Sie schon mit Newslettern gemacht?